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Ski-WM 2011: Umwelt und Nachhaltigkeitskonzept

12.06.10
Veranstaltungen,
Zehntausende Besucher werden im Februar an die Rennstrecken pilgern um die Alpine Ski-WM zu den erhofften Festspielen im Schnee zu machen. Zur umweltverträglichen Ausrichtung werden in Garmisch-Partenkirchen zahlreiche Maßnahmen getroffen.
Zahnradbahn
Eine Großveranstaltung wie die alpine Ski-WM 2011 ist für die Umwelt ein ziemlich schweres Päckchen. Neben Sport, Spannung und Emotionen gibt es viel Verkehr, viel Abfall und zusätzlichen Flächenverbrauch. Damit die Auswirkungen auf die sensible Bergwelt möglichst gering bleiben, haben die Stiftung Sicherheit im Skisport (SIS) und der Umweltbeirat des Deutschen Skiverbandes (DSV) im Organisationskomitee der FIS Alpinen Ski-Weltmeisterschaften 2011 in Garmisch-Partenkirchen in Zusammenarbeit mit dem TÜV Rheinland die Leitung des Ressorts „Umwelt und Verkehr“ übernommen.

Umwelt- und Nachhaltigkeitskonzept für die WM
Dieses Ressort arbeitet gerade auf Hochtouren, um das speziell für die WM erstellte Umwelt- und Nachhaltigkeitskonzept umzusetzen. DSV-Umweltreferent und Ressortleiter Tobias Lienemann, 33, hat die Fakten für DSV Aktiv auf den Tisch gelegt. Der Umweltschutz steht bei der Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen auf mehreren Säulen – die mit einem eigenen „Umweltbudget“ stark gemacht werden: Die WM-Medienprojekte, die unter dem Namen „ECO_Plus“ zusammengefasst sind, das Verkehrskonzept, die Besucherlenkung, das Abfallmanagement und die Bildung für eine nachhaltige Entwicklung.
Alle Aufgabenfelder beinhalten ein bis zur WM noch ständig wachsendes Maßnahmenpacket, welches wir Ihnen nachfolgend detailliert aufzeigen.

ECO_Plus
Das Ziel der ECO_Plus Projekte ist es, Zuschauern, Sportlern und allen Medienvertretern einen Beitrag zum Klimaschutz zu ermöglichen. Damit das funktioniert muss gut informiert und optimal vernetzt werden. Wichtigstes Tool dazu ist die internetbasierte Mobilitätsplattform „Green Mobility“. Sie liefert Informationen über kostenfreie Anreisemöglichkeiten mit Bus und Bahn – mit dem Ziel, den Individualverkehr zu reduzieren und die öffentlichen Verkehrsmittel möglichst gut auszulasten. Sie ermöglicht die Nutzung einer veranstaltungsspezifischen Mitfahrzentrale, beinhaltet eine Hotelbuchungsmaschine und informiert über den Veranstaltungsort, die Wettkampfarenen und diverse umweltrelevante Themen, wie zum Beispiel die verschiedenen Säulen des Umwelt- und Nachhaltigkeitskonzeptes. Die „Green Mobility“-Internetseite bietet außerdem jedem Nutzer die Möglichkeit seinen WM-Besuch klimafreundlich zu gestalten. Mit Hilfe eines CO2-Rechners kann man die klimarelevanten Emissionen von Anreise und Übernachtungen berechnen und durch einen monetären Beitrag in Klimaschutzprojekte neutralisieren. Infos ab November unter www.gap2011.com.

Verkehrskonzept
Das Verkehrskonzept der Ski-WM steht unter dem Motto „vermeiden, verlagern, umweltschonend abwickeln“. Deshalb wird der Transport mit öffentlichen Verkehrsmitteln besonders gefördert: Wer ein WM-Ticket besitzt, kann am Veranstaltungstag bayernweit im Verbundnetz der DB Regio (2.Klasse) an- und abreisen. Auch aus Tirol ist der Bahnverkehr für Ticketinhaber kostenlos.
Damit das reibungslos abläuft werden täglich Sonderzüge von und nach München sowie aus Innsbruck und Reutte/Tirol nach Garmisch-Partenkirchen eingesetzt – am Wochenende darf mit der WM-Eintrittskarte sogar der ICE kostenlos benutzt werden. Die Umwelt profitiert von der öffentlichen Anreise doppelt: Alle drei auf Garmisch-Partenkirchen zuführenden Bahnstrecken werden überwiegend mit Energie aus den Wasserkraftwerken (Walchensee, Kammerl, Fulpmes) der Region versorgt. Damit man auch vor Ort getrost auf das Auto verzichten kann, wird in Garmisch-Partenkirchen und Umgebung während des vierzehntägigen Veranstaltungszeitraums ein kostenloser Bus-Shuttle-Service zwischen Wettkampfarenen, Bahnhof und Medal-Plaza eingesetzt.

Besucherlenkung
In Garmisch-Partenkirchen gibt es neben dem Bus-Shuttle-Service die Alternative, zu Fuß zu den Wettkampfarenen zu gelangen: Der „Gudiberg-Arena-WM-Trail“ vom Bahnhof, der „Kandahar-Arena-WM-Trail“ vom Bus-Shuttle-Parkplatz und der WMTrail zur Kandahar-Arena vom Park & Ride-Gelände führen die Besucher unfehlbar beschildert und (umwelt-)informativ zu den Rennstrecken. Die konsequente und sichere Steuerung der Zuschauer auf ihrem Weg zu den Wettkampfstätten bewirkt eine Entzerrung des Besucherstroms.

Abfallmanagement
Zur Reduktion/Verminderung des Abfallaufkommens wird im Bereich Catering ein Mehrwegbechersystem zum Einsatz kommen. Der verbleibende Abfall kann auf einer der vielen Wertstoffinseln fachgerecht getrennt und somit einer umweltschonenden Wiederverwertung zugeführt werden. Zusätzlich informieren 20 Eco-Guides die Zuschauer vor Ort über die Abfalltrennung, sensibilisieren im persönlichen Gespräch für dieses wichtige Thema und kontrollieren freundlich die konsequente Umsetzung des Abfallmanagements.

ticket2nature - Natursportcamps
Im Vorfeld und im Anschluss der Ski-WM finden „ticket2nature“-Natursportcamps für Kinder und Jugendliche statt. Diese Camps sollen Kinder und Jugendliche für umweltrelevante Aspekte von Natursportaktivitäten sensibilisieren und darüber informieren, wie eine „Nachhaltige Entwicklung“ Wirklichkeit werden kann. Die Camps, die über die Ski-WM hinaus im Garmisch-Partenkirchen und Umgebung angeboten werden sollen, ermöglichen den Teilnehmern außergewöhnliche Naturerfahrungen. Auf dem WM-Programm stehen Sportarten wie Nordic Cruising, Schneeschuhwandern und alpines Ski- und Snowboardfahren – und der Einfluss dieser Sportarten auf die Natur. Inhalte sind zum Beispiel die umweltrelevanten Auswirkungen von Skiliften und Beschneiungsanlagen, die Einsatzmöglichkeiten von Photovoltaik und die Wechselwirkungen zwischen Flora, Fauna und Natursport.
Dadurch lernen die Kids ihre Umwelt nachhaltig und zukunftsfähig mitzugestalten.Die Natursportcamps sind im Rahmen des Leuchtturmprojekts „360° - Olympia Manager“ Teil der Münchener Bewerbung für die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2018.
2012-05-22
Stand: 29.03.2024