DSV

Richard Freitag beendet seine Karriere

19.03.22
Skisprung
Skispringer Richard Freitag von der SG Nickelhütte Aue verabschiedet sich aus dem Leistungssport. Der 30-jährige Sportsoldat möchte sich fortan seiner beruflichen Zukunft widmen.
Richard Freitag
Nach 14 Jahren im Nationalkader des Deutschen Skiverbandes beendet Skispringer Richard Freitag seine sportliche Laufbahn. Seine Erfolgsbilanz ist beeindruckend: Acht Weltcup-Siege, sieben WM-Medaillen und olympisches Team-Silber sammelte der Sachse im Laufe seiner großartigen Karriere. Nach zuletzt sportlich durchwachsenen Jahren zieht Richard nun die Konsequenzen.

"In den letzten Wochen ist mir klar geworden, dass ich trotz großen Engagements meine persönlichen Ziele nicht mehr erreichen kann", begründet er seine Entscheidung. "Ich hatte eine wirklich schöne Zeit und habe viele wertvolle Erfahrungen sammeln dürfen, doch es ist an der Zeit, aufzuhören und sich neuen Aufgaben zu widmen. Allen, die mich in den letzten Jahren unterstützt haben, Bundeswehr, Sponsoren, DSV, Trainern, Ärzten Physiotherapeuten, Fans, und ganz besonders meiner Familie, danke ich von Herzen."

 

Weltcup-Debüt 2009 in Oberstdorf
Im Dezember 2009 bestritt der im WSV 08 Johanngeorgenstadt groß gewordene und später für die SG Nickelhütte Aue startende Richard sein Weltcup-Debüt bei der Vierschanzentournee in Oberstdorf. Zwei Tourneeorte später holte er in Innsbruck mit einem 30. Platz seinen ersten Weltcup-Punkt. Nach dem Abitur 2011 an der Eliteschule des Wintersports in Oberwiesenthal feierte Richard im Dezember seinen ersten Weltcup-Erfolg im tschechischen Harrachov, wo auch schon sein Vater gewinnen konnte.

 

Erfolge in der Skisprung-Nationalmannschaft
Zu seinen größten Einzelerfolgen zählen neben den acht Weltcup-Siegen der zweite Platz im Gesamt-Weltcup der Saison 2017/18 und der Gewinn der Bronzemedaille bei der Skiflug-Weltmeisterschaft 2018 in Oberstdorf. Weitere sechs WM-Medaillen konnte Richard mit der Mannschaft und im Mixed-Team zwischen 2012 und 2019 sammeln. Im Olympia-Winter 2018 fügte der Sportsoldat seiner Medaillensammlung im südkoreanischen Pyeongchang olympisches Mannschaftssilber hinzu.

 

Sturz in Innsbruck und der Weg zurück
Der Olympia-Winter 2018 war gleichzeitig Richards erfolgreichste Saison. Nach drei Siegen (Nizhny Tagil, Neustadt und Engelberg) sowie zwei weiteren Podestplätzen reiste Richard als Führender des Gesamt-Weltcups zur Vierschanzentournee. Beim Auftaktspringen in Oberstdorf und dem Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen musste er sich als Zweiter nur dem späteren Tourneesieger Kamil Stoch geschlagen geben. In Innsbruck musste Richard in Folge eines Sturzes die Tournee vorzeitig beenden. Nachdem er bei den Skiflug-Weltmeisterschaften und den Olympischen Spielen in Korea noch Medaillen bejubeln konnte, hatte Richard im WM-Winter 2019 sowie in der Saison 2019/2020 immer wieder mit seiner Form zu kämpfen. Nach dem Wettkampf in Willingen beendete er seine Saison vorzeitig und startete die folgenden Winter überwiegend im Continentalcup. Im Januar 2022 zeigte er beim Heim-Weltcup in Titisee-Neustadt noch einmal sein Können und sammelte mit Platz 21 die letzten Weltcup-Punkte seiner Karriere.

 

Pläne für die Zukunft
"Nach der Beendigung meiner sportlichen Karriere möchte ich mich nun meiner beruflichen Zukunft widmen. Aktuell prüfe ich verschiedene Optionen - eine konkrete Entscheidung habe ich, Stand heute, noch nicht getroffen. In jedem Fall aber werde ich dem Sport so oder so im Herzen verbunden bleiben. Skispringen war meine große Leidenschaft, und ich empfand es stets als Privileg, diesen Sport ausüben zu dürfen."

2022-03-19