DSV

Deutsche Meisterschaft der Vereinsstaffeln: Und dann war es wie in Skandinavien…

09.04.19
Skilanglauf
...oder wie bei der Tour de France. Das hat man die letzten Jahre bei einer deutschen Skilanglaufveranstaltung wohl eher selten gesehen. An vielen Streckenabschnitten säumten Zuschauer die Strecke beim abschließenden Vereinsstaffelrennen der Deutschen Meisterschaft im Skilanglauf am letzten Märzwochenende in Zweierreihe und sorgten mit Hupen, Ratschen und Glocken tüchtig für Stimmung.
Deutsche Meisterschaften, Vereinsstaffel
188 Staffeln, das heißt 564 aktive Teilnehmer vom 14-jährigen Youngster bis zum über 70-jährigen Opa. Ganze Familien waren als Staffel am Start, wie Sabine Löschke vom TSV Leuna mit ihren Töchtern Cora und Jessica, Weltmeister und Olympiasieger Fabian Rießle aus Breitnau mit Bruder Philipp und Schwester Lena oder die "Generationenstaffel" von den Norwegern Annaberg-Buchholz mit Opa Achim (73), Tochter Doreen und Enkel Ruben.

Nach den Teamsprints der Aktiven am Freitag gab es die Langstreckenrennen in freier Technik für alle Klassen von U16 bis zu den Herren 81 am Samstag. Beeindruckende Starterfelder nahmen im Massenstart die Rennen auf. Tolle Starterfelder auch in den Mastersklassen ab 31 Jahre. Prominentester Starter war wohl Björn Kircheisen aus Johanngeorgenstadt, der seine aktive Laufbahn als Weltklasse Kombinierer beendet hat. Er kam auch am nächsten an die "aktiven" Langläufer heran. Er gewann seine neue Klasse H36 deutlich vor Amt König (SC Bubenbach) und Patrick Oettel (SC Norweger Annaberg). In der Herren 41 versuchte sich der ehemalige Weltcupsieger Renè Sommerfeld (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal), der sich Markus Meister vom WSC Aschau geschlagen geben musste. Bei den Damen liefen in der D41 Renate Forstner (SC Au), der D46 Stephy Schwärzler (SV Oberreute) und in der D51 Annette Ammann (SZ Leutkirch) die besten Zeiten der Masters mit allesamt in 1 Stunde und 8 Minuten über die 20 km. Damit wären sie auch im Damenfeld der Aktiven nicht ganz am Ende gewesen.

Dass es eine gewisse Skepsis hinsichtlich der Schneelage gab, zeigte das Meldeverhalten, das sowohl DSV-Beauftragter Masters Nordisch Andreas Tannert als auch Wettkampfbeauftragten Andreas Lange im Vorfeld die Schweißperlen auf die Stirn getrieben hat. Das Feld der Masters füllte sich erst kurz vor Meldeschluss auf tolle 91 Starter. Letztes Jahr hatten wir bei der ersten derartigen Veranstaltung unser "Wintermärchen". Ist das zu steigern? Ja: mit "skandinavische Verhältnisse!"

Text: Dr. Andreas Lange
2019-04-09